Dienstag, 17. Februar 2009

Christian trifft kanadischen Wolfsforscher Prof. Dr. Alistair Bath in Berlin bei Wolfstagung




Interessante Gespräche konnte Christian am vergangenen Wochenende in Berlin bei der vom Nabu organisierten Wolfstagung "Wer hat Angst vor dem bösen Wolf" führen. Erstklassige Referenten sorgten für neueste Informationen zum Thema Wolf, insbesondere zum Wolfsmanagement.
Allen voran stand Prof. Dr. Alistair Bath aus Neufundland Kanada. Er arbeitet im Moment neben seinen Vorlesungen an der Memorial University sehr viel in Europa. So hat er in Kroatien geholfen, fliegt nächste Woche nach Bulgarien und hat auch seine Erkenntnisse in Portugal eingebracht. Insbesondere ist er Vermittler zwischen Jägern, Schäfern, Naturschützern, Anwohnern und dem Staat. Das Wichtigste sei, dass alle gleichberechtigt sind und die Naturschützer aufhören sollten, sich über die anderen zu stellen. Nur auf einer Ebene kann man vernünftig reden und Lösungen finden, wie man in Frieden mit dem Wolf Seite an Seite leben kann. Die beiden weiteren Referenten Dr. Tom Arnbom aus Schweden und Dr. Marcel Hunsinker aus der Schweiz pflichteten ihm in ihren Vorträgen bei. Tom betreut in Schweden die gesamten großen Beutegreifer neben dem Wolf, die Luchse und Bären. Ansonsten sitzt er in Nordostrussland und beobachtet gerade aktuell die Polarbären.

In Schweden sind in nur 2-3 Jahren (seit 2006) die Wölfe von 100 auf 250 angewachsen. Ein großes Problem ist die Inzucht, weil der Wolfsbestand auf nur 3 Wölfe basiert. 70 Wölfe sind besendert. Von allen bis auf einen Wolf hat man genetisches Material. Aufgrund der Inzucht sind viele Wölfe krank und haben Missbildungen. Neue Wölfe versuchen von Finnland von Norden aus nach Schweden einzuwandern. Dabei müssen sie durch die großen Rentierherden. Dort gibt es die Erlaubnis sie zu schießen, weil die wochenlange Arbeit der Hirten zu nichte gemacht wird. Man überlegt nun, am Meer entlang Korridore für sie frei zu halten. Frisches Blut von 1-2 Wölfen ist dringend erforderlich.

Jana Schellenberg, die vor Ort in der Lausitz für die Informationen über die Wölfe zuständig ist, berichtete, dass aktuell 6 Rudel, wovon 5 auch Welpen hatten, in der Lausitz sind. Sie leben auf 50 x 30 km. Ähnlich wie in Schweden entwickelt sich die Wolfsppopulation aus der Mitte heraus. Lediglich junge knapp 2jährige Einzelwölfe finden ihren Weg bis zu uns in die Lüneburger Heide. Vergleicht man das mit Schweden, dort leben die 25 Rudel auch in Mittelschweden an der Grenze zu Norwegen, dann wird einem klar, dass 95 % der Wölfe in dem Bereich bleiben werden.

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