SKANDAL
ist, dass das Niedersächsische und auch Schleswig-Holsteinische Umweltministerium mit ihren sog. "Experten" das Verhalten des Wildeshausener und Möllner Wolfes als atypisch also nicht normal einstuft. Da frag ich mich, haben sie denn nur das gelesen, was sie lesen wollten?
Weiter frag ich mich, was macht eigentlich die Wolfsbiologin Frau Dr. Habbe, die von der Landesjägerschaft eingestellt wurde, um über Wölfe aufzuklären. Das Wissen der vom Land ernannten Wolfsberater dürfte von ihr stammen. Alle blasen entgegen der wissenschaftlich erarbeitet und niedergeschriebenen Erfahrungsberichte ins falsche Horn.
Denn auf den Seiten 80, 110 - 112 und 115 ist ein Verhalten der Ostdeutschen Wölfe geschildert, das dem der jungen Wölfe hier absolut gleicht! Ist ja auch naheliegend, sind sie letztlich Nachkommen der Lausitz Wölfe.
Hier in Auszügen:
8.1.4 Überwachen von "Nachbar
Wolf"
".... Selbst
in einem so dünn besiedelten Gebiet wie der Oberlausitz, ist ein fast
tägliches
Zusammentreffen von Mensch und Wolf nahezu
unvermeidbar. Wölfe werden gesehen,
wenn sie Straßen oder Felder überqueren. Anfangs
sind die Leute überrascht oder auch beunruhigt, wie nahe sich Wölfe an die
Siedlungen "trauen". In der Dunkelheit laufen die Tiere häufig an den Dörfern entlang
und kürzen den Weg auch schon mal durch nicht eingezäunte Gärten ab. Die
Menschen brauchen einige Zeit, um das für sie zunächst ungewöhnlich wirkende Verhalten
zu verstehen und in den richtigen Kontext zu stellen...."
S. 110/111
8.4.5.2
"Problemwölfe""
.... Auch die Scheu vor dem Menschen ist nicht
angeboren, sondern individuell erworben. Davon kann sich ein jeder
in den Nationalparken dieser Welt überzeugen. Dort, wo Tiere den Menschen nicht als
Feind kennen gelernt haben, ignorieren sie ihn in aller Regel. Um in der
Kulturlandschaft leben zu können, müssen Wildtiere menschliche Strukturen und auch die Anwesenheit
von Menschen bis zu einem gewissen Grade tolerieren. Die bisher in der Lausitz aufgewachsenen Wölfe
sind auf einem intensiv beübten Truppenübungsplatz
groß geworden. Entgegen weit verbreiteter Meinung
herrscht auf solchen Arealen keine menschenleere Idylle, sondern sie
werden militärisch, forstwirtschaftlich und auch jagdlich genutzt. Nach einer Jugend
zwischen Panzern, Schießbahnen, übenden KSK-Einheiten, Harvestern und
Drückjagden, geraten die dort aufgewachsenen Wölfe durch den Anblick von Menschen oder Autos
nicht in Panik. Insbesondere die Jungwölfe reagieren weder besonders scheu
noch ängstlich auf Menschen, sondern indifferent. Vielen Menschen wiederum ist
bereits dieses Verhalten unheimlich, sind sie es doch gewohnt, dass
Wildtiere bei ihrem Anblick sofort flüchten...."
Seite
112"
....
2002 näherten sich Jungwölfe, die
wiederholt eine Schafherde in der Oberlausitz angegriffen
hatten,
wenige Wochen nach dem ersten Schadensfall dem Schäfer bis auf wenige Meter.
Nach den erfolgreichen Übergriffen auf die
Schafe hatten sich die Wölfe nachts häufig
in der Nähe der Herde aufgehalten und
immer wieder versucht, an diese heran zu
kommen. Dabei wurden sie mehrfach direkt
von dem Schäfer gestört und verjagt.
Wahrscheinlich hatten sie den Schäfer
schon viele Nächte aus der Entfernung beobachtet.
Als dieser eines Abends die Wölfe erneut
in unmittelbarer Nähe der Schafe sah, schrie er sie an und trommelte auf
seinen Traktor, um sie zu vertreiben. Wahrscheinlich neugierig geworden von dem merkwürdigen
Verhalten des Schäfers, kamen drei Wölfe daraufhin bis auf wenige Meter
heran und beobachteten den Mann, der sich bei ihrer Annäherung auf den Traktor
zurückgezogen hatte. Obwohl sich die Wölfe noch einige Wochen in dem Gebiet
aufhielten, blieb es bei diesem Einzelfall.
Das Verhalten des wildlebenden
dreibeinigen Wolfes in Brandenburg im Januar 2000,
der so auf eine läufige Schäferhündin
fixiert war, dass er alle Vorsicht verlor und Menschen
völlig ignorierte (siehe Kap. 8.4.4), hing
sicherlich mit der bevorstehenden Ranzzeit
zusammen. Keinesfalls kann von der
Tatsache, dass es sich um ein Tier mit Handicap
handelte, generell auf problematisches
Verhalten solcher Wölfe geschlossen werden. Die Wölfin des
Muskauer-Heide-Rudels hat nur ein Auge und lahmt deutlich, verhält sich dessen ungeachtet völlig
unauffällig.
Im Frühjahr 2004 hielt sich eine einzelne,
territoriale Wölfin in der Oberlausitz auch
nach der Ranzzeit über zwei weitere Monate
nachts häufig in der Nähe eines Dorfes
auf. Dort lieferte sie sich regelmäßig auf
einem Grundstück Scheingefechte mit einer
Schäferhündin, ließ sich mitunter im
Lichte eines Scheinwerferkegels von Schaulustigen
beobachten. Nachdem auf mehrmaliges
Insistieren hin die Löcher im Grundstückszaun
geschlossen wurden, entspannte sich die
Situation. Allerdings provoziert diese Wölfin noch heute in manchen
Nächten die Dorfhunde...."
usw.
usw.
Und zum Abschluss nochmal die beiden Ausschnitte, die belegen, dass Wölfe in die Stadt gehen und für Menschen nicht gefährlich sind:
Karpatenwölfin Timish in Brasov Mitte der 90er
Dr. Gudrun Pflüger 2005 unter Westkanadischen Küstenwölfen
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen