Sonntag, 28. Februar 2016

Goldenstedter Wölfin ist kein Springer!

Unglaublich, welche Laien über den Wolf in Niedersachsen meinen bestimmen zu können. Ich habe mir heute mal die Ausarbeitung der 61 Nutztierrisse von Nov 2014 bis Jan 2016 in den Landkreisen Diepholz, Vechta und Oldenburg angeschaut. http://www.wolfcenter.de/documents/2016_02_08___Bericht_Analyse_NTR__LK_DH_VEC_OL__Nov2014_bis_Jan2016_a7f.pdf


Tatsächlich sind nur 37 Fälle nachgewiesen, dass es ein Wolf war. Und davon nur 11 x DNA Beweis, dass es die Goldenstedter Fähe war. 32x wurde das Haplotyp HW02 nachgewiesen (es wurden mehrere DNA Spuren gesichert teilweise), dass dem Gartower Rudel zugeordnet wird, wo auch die Goldenstedter Wölfin her kommt.

Aber bisher wird immer gesagt, dass die Fähe eine Springerin sei, weil man sich anders nicht erklären konnte, wie sie in die Umzäunung gelangt war. Nun sind nur sehr wenige Fotos in dem Bericht, aber eins hat sofort meine ganze Aufmerksamkeit erregt, wurde es am 10.02.2015 um 0.15 Uhr gemacht. Es zeigt einen Wolf, der ansetzt, sich UNTER dem Zaun durchzuzwängen! Jeder Wolfs und Wolfshundebesitzer kennt das.... Hier z.B. mein Izzy, der in etwas so groß ist, wie die Deutschen Wölfe, 74/75 cm in der Schulter. https://www.youtube.com/watch?v=oWn22tOv11o&feature=youtu.be Wildschutzzaun ist sehr flexibel! Insbesondere, wenn er nicht straf gespannt ist.

Wölfe sind keine Springer! Übrigens Pferde auch nicht. Denn wenn sie es wären, könnten sie ja immer, wenn sie wollten, über den Zaun springen, um auf der nebenliegenden Weide zu grasen oder nur einen Ausflug machen. Bitte vergleicht nicht Wölfe mit Hunden. Hunde hat man das antrainiert - und den Pferden, die es tun, auch; man erinnere sich nur an das unsägliche "Barren" von Paul Schockemöhle damit seine Pferde höher springen. Natürlich kann ein Wolf aufgrund seiner Physiognomie hoch springen. Aber er tut es nicht. Sie sind die Könige des Buddelns!

Der Wolf sieht meines Erachtens auch noch wie ein Rüde aus, weil der Wolf im Foto einen recht tiefen Brustkorb hat! Das wäre die Erklärung, warum in 32 Fällen HW02 und nicht die genetische Bezeichnung der Goldenstedter Fähe herausgefunden wurde. Ein Bruder könnte noch in dem Beritt sein. Es wird in dem Bericht auch davon gesprochen, dass ein Wolf innerhalb des Damwildgeheges fotografiert worden sei - ohne dass Damwild verletzt wurde und Einbruchsspuren zu verzeichnen waren.

Gerne wollen die Wolfsgegner ja klar machen, dass die Wölfin unnormales Verhalten zeigen würde und das auch noch ggfls weiter vererben würde. So einen haarsträubenden Unsinn habe ich mein Leben lang noch nicht gehört. Und das Krasseste ist, der Betreiber des Wolfscenter Dörverden und Vorsitzender Arbeitskreis Wolf, der dem Umweltministerium zuarbeitet, steht an erster Stelle dieser fachlich durch nichts belegten Behauptungen. Fass ist einer der Autoren dieser Ausarbeitungen.

Und es geht noch weiter, nur in 4 Fällen war der Wolfs sichere Grundschutz überhaupt vorhanden: 2 x 90 cm, 1 x 105 cm und 1 x 105 cm mit Flatterband bei 135 - 140 cm. Davon mal ab, dass 90 cm auch wenn unter Strom ein Witz ist, 4 x von 61x! Und nachgewiesen sowieso nur 37 x! Das heißt 88% sind nicht Wolfssicher eingezäunt gewesen!

So detailliert die Ausarbeitung ist, so wirr ist die Argumentation, die dann folgt. Weil den Autoren das Ergebnis offensichtlich nicht gepasst hat, hat man flugs noch die Zäune als Wolfssicher deklariert, wo sie es zumindest teilweise waren; 15 Fälle . Ich komme aus dem Kopfschütteln nicht mehr raus. Also entweder ist ein Zaun Wolfssicher, weil er die Vorgaben einhält oder aber er ist es nicht. Entweder man ist schwanger oder man ist es nicht, halb schwanger geht nicht! Wenn schon nur im cm Bereich der Zaun nicht die vorgegeben Masse hat, dann ist er nicht Wolfssicher! Sehr unseriös ist die Bewertung!

Nur 6 der gesamten geschädigten Schäfer sind übrigens Hauptberuflich. 12 im Nebenerwerb und 19 Hobby Schäfer!

Die Schwarzmalerei Versuche, der Goldenstedter Fähe auch noch eine gewisse Gefährlichkeit für Menschen anhängen zu wollen, weil sie in 23 Fällen unter 50 m an Wohnbebauung dran war und nur in 14 Fällen mehr als 50 m weg war, schlägt dann dem Fass noch den Boden aus. Wo wird ein Hobbyschafhalter überwiegend seine Schafe haben? Na klar in Hausnähe.

Interessant auch, dass die Herren sich fragen, warum die meisten Nutztierrisse Samstags und Sonntags sind. Da fällt mir nur ein, wie es hier bei mir in der Gegend ist, da Jagen die Jäger gerne am Wochenende, was man eben durch die Rumballerei hört. Da weicht der Wolf dann möglicherweise auf die Nutztiere aus, weil es ihm im Wald zu gefährlich ist!

Und zu guter Letzt 37 Übergriffe und davon 33 sog "Imbissschafe", weil sie nicht ausreichend geschützt sind, in 15 Monaten. In der Lausitz hat das Rosenthaler Rudel in einem Monat von Mitte August 2015 bis September 2015 SECHZEHN in Zahlen 16 Übergriffe gehabt! Und trotzdem dreht niemand durch! Es wurde Flatterband aufgehängt und gut ist. http://www.wolfsregion-lausitz.de/index.php/nutztierschaeden/366-uebergriffe-auf-schafe-im-rosenthaler-raum


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