Freitag, 23. Februar 2018

Endlich mal wieder sachliche Statements aus dem Niedersächsischen Umweltministerium

Winsen Aller, gestern Abend (22.02.2018), gut 400 Besucher kamen zu der von dem Gemeinde Bürgermeister Dirk Oelmann organisierten und moderierten Veranstaltung zum Thema Wolf. Das Podium war interessant und ausgewogen besetzt: Die Herren Knorr und Palandt, federführend für den Wolf im Niedersächsischen Umweltministerium, der Polizeichef aus Bergen, der Ordnungsamtsleiter aus Winsen, der ehemalige und der aktuelle CDU Landtagsabgeordnete, ein betroffener Bürger und der Hegeringsvorsitzende der Jägerschaft sowie der Bundesförster und Wolfsberater Herr Tilk aus Meißendorf.
Knorr und Palandt machten von Anfang an deutlich, dass entgegen dem Eindruck, den die Medien durch Groko Vereinbarung in Land und Bund transportiert hatten, dass man sich um die Reduzierung des Wolfes bemühen wolle, dass dies nicht passieren wird. Sie haben ausdrücklich mehrfach auf die Rechtslage verwiesen und dass wir wieder lernen müssen, mit dem Wolf zu leben! Auch haben sie immer wieder betont, dass die Nutztierhalter sich um geeigneten Herdenschutz kümmern müssen und dazu ja auch Rat und Fördergelder bekämen.
Der Bundesförster Tilk spielte eine tolle Sequenz der Ostenholzer Moor Familie vor, wo er 9 Wölfe aufgenommen hatte. Er betonte nochmal, dass sowohl die Bergener als auch die Ostenholzer Wolfsfamilie heimlich sind und so gut wie gar nicht auftauchen. Schaut man in die amtliche Nutztierrisstabelle, dann gab es ganze 2 Übergriffe in 6 Jahren Wolf in diesem südlich/südöstlichen Teil des Heidekreises. Problemwolf sieht definitiv anders aus.
Soweit die Veranstaltung unter der Ankündigung des Bürgermeisters Oelmann stand, dass es sehr viele Sichtungen gegeben habe in den letzten Monaten, konnte Herr Knorr nur bestätigen, dass es lediglich eine knappe Handvoll sog. C 1 Beweise gebe, also ein Nachweis, dass der Wolf da war.
Fazit, es war eine sehr interessante Veranstaltung, die sehr sachlich von Seiten der Podiumsteilnehmer geführt wurde und die sich auch durch Provokationen aus dem Publikum nicht aus der Reserve locken ließen. Man merkt Herrn Knorr und Tilk an, dass sie wissen, worüber sie reden. Ich würde mich sehr freuen, wenn die Menschen, die sich unsicher fühlen, etwas mehr Vertrauen in die Jahrelange Erfahrung solcher Wolfskenner haben würden.
Danke an Bürgermeister Oelmann für die schöne Veranstaltung und danke an die Podiumsteilnehmer. Und schön, dass so viele Besucher da waren.
Niedersachsen ist Wolfsland und wir werden viele Dinge neu lernen müssen, aber wir schaffen das.

Montag, 12. Februar 2018

Die Hetze gegen unsere Wölfe muss aufhören! Aus gegebenen Anlass ein Offener Brief an den Nds Umweltminister Lies und den Landrat Ostermann vom Heidekreis pp

Hier mein offener Brief  (als eMail) an den Niedersächsischen Umweltminister Lies, den Landrat Ostermann des Heidekreises, den Samtgemeindebürgermeister Gehrs der Samtgemeinde Schwarmstedt, dem Wolfsbüro, dem Umweltministerium und ausgewählten Presseorganen. Es geht in erster Linie um Ozzy. Erklärungen zu ihm in den links zu dem Foto und Video Album auf Facebook. Die links müssten auch für nicht Facebook Mitglieder funktionieren.




"Sehr geehrter Herr Landrat Ostermann,
sehr geehrter Herr Samtgemeindebürgermeister Gehrs,
sehr geehrter Herr Minister Lies,
sehr geehrte Damen und Herren,

bitte nehmen Sie sich einen Moment Zeit meine eMail zu lesen und die links anzuschauen. Herzlichen Dank.

Mit entsetzen bin ich durch die Presseerklärung "meines" Samtgemeindebürgermeisters auf die öffentliche Mitteilung des Landrates Ostermann von der website des Heidekreises vom 01.02.2018 aufmerksam geworden. Anstatt sich sachlich mit der Thematik auseinander zu setzen, vor allem im Lichte der herrschenden Rechtslage, muss ich da reinste polemische Politik eines Behördenleiters lesen, die in keiner Weise dazu dient, die Bevölkerung an das Zusammenleben mit dem Wolf heran zu führen. Das wäre allerdings genau die Aufgabe eines Behördenleiters, sachlich, fachlich im Lichte der geltenden Rechtslage der Bevölkerung im Heidekreis zu erklären:

"Wir sind Wolfsland. Der Wolf ist gekommen, um zu bleiben. Er gehört zu einer streng geschützten Tierart, wir müssen wieder lernen, mit ihm zu leben."

Im Klartext bedeutet die öffentliche Verlautbarung, Abschuss der Wölfe, der unterschwellig mit "Maßnahmen gegen den Wolf" gefordert wird und mit wissenschaftlich sachlich und fachlich nicht begründeten aber behaupteten angeblich "auffälligen Verhalten, das jegliche scheu vermissen ließe" unterfüttert wird.

Ich habe mit einer größeren Gruppe von Wolfs- und Wolfhund affinen Menschen, die auch solche Tiere haben, genau wie ich, eine Bewertung der bisherigen Fotos und Videos vorgenommen, von dem Wolf, der seit Mitte November 2017 hier rumläuft. Und wir sind der einhelligen Meinung, dass es sich um ein und das selbe Tier handelt - Bannetze am 28.01.2018 nicht eingerechnet, da davon keine Fotos/Videos vorhanden sind.

Es ist ein Jungwolf, der 2017 im Ostenholzer Moor geboren wurde. Er unterscheidet sich optisch erkennbar von anderen Wölfen, weil er oberhalb der schwarzen Schwanzspitze weißes Fell hat. Das ist nicht wissenschaftlich nachgewiesen, aber es lässt sichso begründen und weißt eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit aus, denn nicht nur das Aussehen sondern auch das Verhalten des Jungwolfes ist nahezu identisch und führt immer wieder zu Ozzy.

Ich habe in Facebook ein Fotoalbum und Videoalbum angelegt, dass unsere Beobachtungen begründet und weiter auch erklärt, warum Ozzy, so haben wir ihn nach seinem Geburtsort genannt, so unterwegs ist, wie er ist. Er ist gerade 9 Monate(!) alt geworden und noch aus Wolfsbiologischer Sicht ein Welpen, ein Baby! - Anfang 2015 lieft der 2014 im Munsteraner Rudel geboren Punkti mit seinen 9 Monaten bis nach Holland und zurück und wurde dann am 15.04.2014 auf der A 7 überfahren. Das war ein ähnliches Tier.

Facebook hat mir angezeigt, dass man meine links auch lesen könne, falls man nicht in Facebook ist. Sollte das nicht der Fall sein, bitte ich Sie höflich um eine kurze Mitteilung, dann kopiere ich Ihnen die Texte in eine eMail nebst der Fotos.

Meine sehr verehrten Damen und Herren, helfen tut allein, wenn Sie immer wieder darauf aufmerksam machen, dass die Nutztierhalter ihre Tiere vernünftig sicher einzäunen. Wie ein Wolfs sicherer Zaun aussieht, ist sehr schön im Anhang der neue Brandenburgischen Wolfsverordnung beschriebenhttp://www.mlul.brandenburg.de/cms/media.php/lmb1.a.3310.de/BbgWolfV.pdf  . Über eins müssen Sie sich im Klaren sein, der Wolf ist da und er wird bleiben. Ignorieren Sie das bitte nicht, sondern helfen Sie Ihren Bewohnern des Heidekreises und der Samtgemeinde Schwarmstedt, indem Sie sachlich unter Berücksichtigung der Wolfswissenschaft aufklären.

Für die sehr verehrten Herren Landrat Ostermann und Gehrs füge ich hier 3 links zu einer Dokumentation, die zwar schon 20 Jahre alt aber sehenswert ist und das Verhalten und Leben von Wölfen so erklärt, wie es eben bei dem Beutegreifer und Kulturfolger wissenschaftlich belegt ist: https://www.youtube.com/watch?v=2DgUgS9DWqM&t=81s http://wordpress.derwegderwoelfe.de/?page_id=1305 https://www.planet-schule.de/sf/filme-online.php?reihe=90&film=2959 und weil wir viele Reiter in Niedersachsen haben auch noch dieses kurze Video https://www.youtube.com/watch?v=geixHE73Z5I .

Dr. Christoph Promberger ist der erste deutsche Wolfsforscher, der schon vor über 25 Jahren mit Feldforschung angefangen hat und nicht nur Kot und Spuren gesammelt hat, sondern auch Wölfe besendert hat.

Und hier noch ein link zu einer wissenschaftlichen Untersuchung aus 2016, das allein Herdenschutz hilft und nicht ein Abschuss  http://naturschutz.ch/news/studie-beweist-herdenschutz-ist-effektiver-als-wolfsabschuss/107875http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/fee.1312/full , denn es werden immer neue Wölfe nachrücken. Das verbietet aber auch § 45 Abs. 7 BundesNatSchG, wenn nicht eine endgültige "Lösung" möglich wäre. Ich empfehle gerade dem Landrat und dem Samtgemeindebürgermeister sich mit der aktuellen Kommentierung zu § 45 Abs. 7 BundesNatSchG auseinander zu setzen.

Politisch ist es sehr unglücklich, die Landbevölkerung in den Glauben zu versetzen, dass man Wölfe - ich nenn es mal - zurück drängen kann (sei es durch töten oder sonst wie). Der einzige gangbare Weg ist, einen flächendeckenden vernünftigen Herdenschutz zu installieren. Dass das geht, ist doch nun hinlänglich an allen Orten bewiesen! Aber auch hier nochmal für den Herren Landrat Ostermann und dem Samtgemeindebürgermeister Gehrs 3 kurze Videos zur gefälligen Kenntnisnahme:

https://www.youtube.com/watch?v=tehCSAjr6OY
https://www.youtube.com/watch?v=k3Yc-kUMuoE

und besonders interessant die Aussage von dem Medien bekannten Nebenerwerbsschäfer Tino Barth aus dem Goldenstedter Raum https://www.youtube.com/watch?v=XQIPpAb_TPA

Sehr geehrter Herr Landrat Ostermann, sehr geehrter Samtgemeindebürgermeister Gehrs, nach dem Bundesnaturschutzgesetz § 45 Abs. 7 S. 1 Nr. 1 darf nur ein Wolf entnommen werden, wenn bei einem Berufsschäfer durch das Töten der Schafe durch einen Wolf eine Existenzielle Notlage zu drohen scheint. Dabei muss man aber auch immer berücksichtigen, dass diese meist hochgradig EU, Bundes- und auch Landessubventionen erhalten und in nur sehr sehr seltenend Fällen, wenn überhaupt zu einer objektiven Notlage kommen kann und nicht nur zu einer gefühlten. Für Hobbyschäfer, die gegebenenfalls aufgeben, kommt die Entnahme eines Wolfes von vornherein nicht in betracht, denn sie erleiden keine existenzielle Notlage. Und es ist nicht schön, dass Sie das aber in Ihrer öffentlichen Erklärung erwähnen, Herr Ostermann. Es spielt aus rechtlicher Sicht keine Rolle.

Ein Wolfssicherer Zaun dürfte gerade für Hobbyschäfer, die ihre Schafe nicht ständig umstellen, mit einem 1,40 m hohen Stromzaun + Flatterband darüber problemlos möglich sein. Das Sicherste ist natürlich, der Einsatz von Herdenschutzhunden, die innerhalb des 1,05 m hohen Elektrozaunes sind.

Und hier nun die links zu meinen Fotoalben von Ozzy:

Fotos und Erklärungen https://www.facebook.com/media/set/?set=a.10204185572797165.1073741960.1762077065&type=1&l=409f349701

Video und Erklärungen https://www.facebook.com/Christian.Berge1/media_set?set=a.10204179819013324.1073741959.1762077065&type=3

Zusammengefasst, es besteht überhaupt keinen Grund den Eindruck zu erwecken, dass die Wölfe auffällig wären. Ein einziger Jungwolf von gerade 9 Monaten hat ein sehr großes Revier von ca 700 qkm, wobei er sich im Moment eher westliche von Schwarmstedt in Richtung Landkreis Nienburg, Region Hannover aufhält. Sein Verhalten ist aber auch nicht ungewöhnlich, sondern kann vorkommen.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Ich stehe jederzeit für Rat zur Verfügung oder auch zu Behörden internen Beratungsgesprächen zum Verhalten von Wölfen oder zur Vermittlung zu den Fachleuten.

Mit freundlichen Grüßen

Christian Berge"

Montag, 5. Februar 2018

Wolf und Wolf - oder doch nicht?

Spannend, dass es mir immer mal wieder gelingt, Wolfhunde zu züchten, die richtigen Wölfen zum verwechseln ähnlich sehen. Ghandi Siouxtala, ist 23 Monate alt und ein Sohn von Suri Siouxtala x Iskut. Der zweite junge Mann ist ein Alaska Interior Wolf, der in Zentrum Alaskas von Andreas Kieling aufgenommen wurde.